Dunkelheit, Trauer und Extase

Am Freitag war ich zum ersten Mal in diesem Jahr im Konzerthaus zu Gast. Auf dem Programm standen hochinteressante Werke aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – einer meiner Lieblingsepochen: die 4. Symphonie von Jean Sibelius, Alban Bergs Violinkonzert und »Poème de l’extase« von Alexander Skrjabin. Das Konzerthausorchester musizierte unter Hannu Lintu, Solovioline spielte Leila Josefowicz. (mehr …)

Grand final von Young Euro Classic 2022

Das Abschlusskonzert des diesjährigen Festivals wurde vom niederländischen Nationaal Jeugdorkest unter Alexander Shelley bestritten. Es begann wie alle Abende mit der Festivalhymne von Iván Fischer. Dann folgte jedoch nicht die Einführung durch den Paten des Abends, sondern eine Preisverleihung: Der Gewinner des Europäischen Kompositionspreises für die beste im Festival präsentierte Ur- bzw. deutsche Erstaufführung wurde bekanntgegeben. Das Wort ergriff die Vorsitzende der Jury, eine nette Dame mit erkennbar asiatischem Akzent. Der Gewinner betrat die Bühne, und es folgte etwas Durcheinander – wer steht wann wo?, Händeschütteln, die Urkunde wurde hin- und hergereicht, dann auch noch der übergroße Scheck mit dem Preisgeld… Ein Auftakt, der zum Schmunzeln einlud. (mehr …)

Kompositionspreis für »menhir«

Am 20. Januar 2022 ist mein erstes Werk für großes Orchester von der Studentenphilharmonie Tübingen unter der Leitung von Symeon Ioannidis uraufgeführt worden. Die Auflagen der Coronapandemie verhinderten ein Konzert direkt in Tübingen, aber in der Stuttgarter Paul-Gerhardt-Kirche konnte es in verkürzter Form stattfinden.

Das Orchester gab »Sigurd Jorsalfar« op. 56 von Edvard Grieg und die 100. Sinfonie G-Dur (Militärsinfonie) von Joseph Haydn. Dazwischen erklang die Uraufführung meines Stücks »menhir«.
Im Rahmen des Konzerts wurde das Stück mit dem »Philharmonie Kompositionspreis« der Universität Tübingen ausgezeichnet, der jedes Semester zur Förderung junger Musiker ausgeschrieben wird.

Für mich bedeutet das einen wichtigen Schritt in einen neuen Bereich der Komposition: Das Instrumentarium jenseits der Zupfmusik ist von mir bisher weitgehend unentdeckt geblieben, und ich hoffe, dass diesem ersten Werk nun weitere folgen werden.

Tschaikowsky meets Percussion

Mein Besuch im Konzerthaus am vergangenen Samstag war von zwei Themen geprägt: dem russischen Komponisten Peter Tschaikowsky und der Besetzung Solo-Schlagzeug, wobei ersteres den Rahmen für letzteres bildete.
Wir hatten sehr schöne Plätze in einer Loge des 1. Ranges und freuten uns auf das Konzert, das ungewöhnlich mit einer längeren Ansage begann: Bedingt durch die Abstandsregeln in der Corona-Pandemie musste das Schlagzeugkonzert ausfallen; stattdessen gab es zwischen den Orchesterwerken zwei Stücke für Solo-Percussion. (mehr …)

Furioses am Cello

Letzten Dienstag war ich im kleinen Saal des Konzerthauses zu Gast: Daniel Müller-Schott am Violoncello wurde begleitet von der Pianistin Annika Treutler, die für den erkrankten Nicholas Angelich eingesprungen war. Auf dem Programm standen die Fantasiestücke op. 73 von Robert Schumann, die Cellosonate d-Moll op. 40 vom Dmitri Schostakowitsch und die Sonate F-Dur op. 99 von Johannes Brahms. (mehr …)