Das Beste kommt zum Schluss

Gestern war ich erneut zu Young Euro Classic im Konzerthaus. Zum ersten Mal gastierte das National Youth Orchestra of Canada in Berlin und brachte ein erstaunliches Programm mit. Der erste Höhepunkt des Abends war aber bereits die einführende Rede des Paten Ulrich Deppendorf. Pointiert stellte er die Vorzüge des Herkunftslands der Musiker (besonders im Vergleich zu seinem Nachbarn) heraus: die beeindruckenden Landschaften, die politische und gesellschaftliche Einstellung der Bevölkerung, das gute Aussehen der Spitzenpolitiker… Beinahe nach jedem Halbsatz gab es Zwischenapplaus. (mehr …)

Hoch- und Spätromantik par excellence

Vor elf Jahren war das Symphonieorchester der Musikakademie Ljubljana zuletzt bei Young Euro Classic. Gestern kehrten sie zurück und brachten ein sehr interessantes Programm mit.

Klaus Lederer, der Pate des Abends und Berliner Kultursenator, erzählte in seiner Einführung leider wenig, was man nicht im Programmheft hätte lesen können, fand aber lobende und anerkennende Worte für die jungen Musiker auf der Bühne. Das eigentliche Programm begann dann sehr schwungvoll mit einem symphonischen Walzer des 24-jährigen Leon Firšt. (mehr …)

Spanisches Temperament bei Young Euro Classic 2018

Ein knappes Jahr hatte ich mich auf diesen Abend gefreut: Gestern war unser erster Konzertabend von Young Euro Classic 2018. Ich war wieder mit meinen Bekannten aus dem TZO dort und wir haben in gewohnter Manier das Konzert incl. anschließendem Restaurantbesuch genossen.

Es musizierte das »Joven Orquesta Nacional de España« (JONDE) unter Leitung von Pablo González. Die jungen Spieler brachten eine deutsche Erstaufführung der spanischen Komponistin Alicia Díaz de la Fuente mit, außerdem hörten wir »Don Quixote« von Richard Strauss und das »Konzert für Orchester« von Béla Bartók. (mehr …)

»Tragisches« aus der Philharmonie

Gestern Abend habe ich dem Abschiedskonzert von Sir Simon Rattle beigewohnt – im Kino. Der scheidende Chefdirigent der Berliner Philharmoniker gab in seinem letzten Konzert die 6. Symphonie von Gustav Mahler zu Gehör, und dieses Ereignis wollte ich nicht verpassen, ist doch die Sechste meine Lieblings-Mahlersymphonie, wenn nicht meine liebste überhaupt.
Karten für die Philharmonie waren lange ausverkauft und mit Sicherheit unbezahlbar, so dass ich schon vor geraumer Zeit für meine beiden Begleiter und mich die Kinokarten besorgt hatte. (mehr …)

Abschied von der (alten) Welt

Gestern Abend war ich wieder im Konzerthaus, zum Pre-Opening von Young Euro Classic 2018. Ich hatte extra die TZO-Probe geschwänzt, um der Aufführung von Mahlers 9. Symphonie durch das Boston Philharmonic Youth Orchestra zu lauschen, und zwar von meinem »Stammplatz« aus im ersten Rang rechts am Gang, so dass mir keiner die Sicht nehmen kann.

Der Abend im lange nicht ausverkauften (geschätzte 300 Plätze blieben frei) Großen Saal begann mit einführenden Worten des Dirigenten Benjamin Zander, den ich vor einiger Zeit schon in der Philharmonie (?) erleben konnte. (mehr …)

Reinhard Mey im Tempodrom

Ein Mann, eine Gitarre und ungefähr 1000 Lieder. Naja, ein paar davon gab Reinhard Mey gestern Abend im Tempodrom zum besten. Ich hatte mir den Besuch letztes Jahr zum Geburtstag gewünscht. Ich wollte einmal im Leben Reinhard Mey, dessen Lieder ich seit fast 30 Jahren kenne und mag, live erleben. Seitdem habe ich meinen Geburtstag ein weiteres Mal gefeiert, und nun war es endlich soweit: Ich saß mit meiner Mutter in Reihe 2 mit etwa 4000 anderen Besuchern und freute mich auf einen ganz besonderen Konzertabend.

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Eindrückliches aus Russland

Vorgestern war ich erneut mit meinen beiden Begleitern im Konzerthaus zu Gast. Das Konzerthausorchester spielte unter Andrey Boreyko Werke von Strawinsky, Tschaikowsky und Schostakowitsch. Es begann mit »Funeral Song«, einem erst vor wenigen Jahren wiedergefundenem Frühwerk Strawinskys. Ein Grabgesang auf den Tod Rimsky-Korsakows mit deutlichen Anklängen an Richard Wagner. Durchaus spannend, Klänge zu erleben von dem Meister, der später Werke wie den »Sacre« erschaffen sollte.
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»Das Unauslöschliche«, Licht

Gestern Abend begann für mich die neue Konzertsaison 2017/18 mit einem Besuch im Konzerthaus. Es spielte die Junge Deutsche Philharmonie unter Jukka-Pekka Saraste ein spannendes Programm: »Laterna Magica« von Kaija Saariaho und Prokofjews drittes Klavierkonzert, nach der Pause dann die Vierte von Carl Nielsen. Der Saal war alles andere als voll, vielleicht zu einem Drittel gefüllt mit Konzertgästen. Ich hatte etwas Mitleid mit den jungen Musikern, die vor einem so leeren Saal spielen sollten. Als aber das doch kleine Publikum applaudierte wie ein großes (übrigens auch während des gesamten Aufgehens aller Spieler, was auch seltenst der Fall ist), war ich beruhigt.
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